Westendorf/Österreich: 9000 Zuschauer bei weltberühmtem Winterspaß
Trojanisches Pferd versenkt
Warum verbringen fünf südafrikanische Piloten jeden Winter ihren Urlaub in den Tiroler Bergen, nur um dann
in verrückter Verkleidung in ein mit 300.000 Liter Eiswasser gefülltes Becken zu springen? Warum bauen zwei Burschen von der Ostsee aus Pappe, Holz und
Plastikfolie eine vier Meter hohe Windmühle, die sich binnen Sekunden in ihre Bestandteile zerlegt? Warum verbringen sechs junge Männer aus Tirol Hunderte
Stunden ihrer Freizeit damit, ein vier Meter hohes Trojanisches Pferd aus dünnen Sperrholzplatten zu bauen, das dem Vorbild aus dem aktuellen „Troja“-Film
bis ins Detail gleicht, um es für kaum 30 Sekunden zu zeigen, bevor sie es im eisigen Wasser versenken? Warum wollen dafür mehr Menschen Eintritt bezahlen als etwa bei der Skiweltmeisterschaft in Bormio?
Auch die 10. Ausgabe des „Jump&Freeze“ im Tiroler Wintersportort Westendorf konnte dieses Wochenende diese Frage nicht beantworten. Bei dieser inzwischen weltweit
bekanntesten winterlichen Funsportveranstaltung sprangen an die 150 Teilnehmer aus acht Nationen entweder mit Ski oder Snowboard möglichst weit, oder in Verkleidung oder mit
selbstgebauten Vehikeln möglichst spektakulär in ein riesiges aus Schnee gebautes Wasserbecken.
Bei den Weitspringern konnte Vorjahressieger Stefan Herzog aus Salzburg mit 17,3 Metern um Haaresbreite seinen Vorjahressieg vor den beiden Lokalmatadoren Philipp Berger und
Stefan Schroll wiederholen.
In der Kategorie „best dress“ gewannen vor rund 9000 Zuschauern vier fahrenden Dynamitstangen aus Tirol vor einem internationalem Playmate-Trio aus Südafrika, Tirol und
den Niederlanden. Rang drei an Tobias Müller aus Deutschland, gefolgt vor dem oben erwähnten Quintett aus Südafrika, diesmal in fast originaler Zulu-Tracht.
Reif für ein Museum war das Siegerfahrzeug in der Königsklasse der „crazy vehicle“.
Das Team um Markus Sparber aus Niederndorf in Tirol baute mit ihrer Version des Trojanischen Pferdes ein handwerkliches Meisterstück. Von diesen Trojanern infizieren ließ
sich dann auch die Jury unter anderem mit Playmate Julia Pöchlauer und Ski-As Sylvia Berger, beide aus Westendorf, und wertete mit Höchstnoten.
Dahinter landeten mit einer 4,5 Meter hohen Kirche samt sechsköpfiger Priesterbesatzung und einem sechs Meter Panzer ebenfalls imposante, riesige Fahrzeuge. Rang vier holte sich das
Windmühlen-Team aus dem Nordosten Deutschland knapp vor einem Wikingerboot, das auch nach harter Landung und trotz sechs Mann Besatz nicht unterging.
Die Ergebnisse; „weitester Sprung“:
1. Stefan Herzog (Gerlos/AUT) 17,3 m, 2. Philipp Berger (Kelchsau/AUT) 17 m, 3. Stefan Schroll (Westendorf/AUT) 15,9,
4. Reinhard Waldner (Kelchsau/AUT) und Markus Kachler (Kelchsau/AUT) und Gregori Pashkov (BUL) alle 15,8;
„best dress“:
1. „Dynamit Stangen“ (Teamchef Andreas Acherer/Kirchbichl), 2. „Playboy-Girls” (Kim Withaker/RSA; Maria Ehamer/Hopfgarten, Sonja Blauuw/NL),
3. “Biene“ (Tobias Müller (Tauberbischofsheim/GER), 4. Zulu Impi (Teamchef Neil Borman/RSA), 5. “Der Speck“ (Markus Lassacher/Hollersbach), 6. „Danish Apes“ (Toby Bertelsen/DAN),
7. “Asterix und die Römer” (Hannes Schmuck/Hallein/AUT), 8. „Afro Doodes“ (Finbar O’Toole/IRL), 9. “Die Schotten” (Martin Adamer/Langkampfen), 10. „Pirat“ (Reinhard Oberhauser/ Innsbruck);
„crazy vehicles“:
1. Trojanisches Pferd (Teamchef Markus Sparber/Niederndorf), 2. Kirche mit Priesterschule (Johann Hager/Schwendt),
3. Panzer der Orx Jäger (Florian Schelchshorn/Ebbs), 4. Windmühle (Ronnie Rössler/Woldegk/GER), 5. Wikingerschiff (Florian Sollereder/Hallein),
6. Motorradgang Joey Dunlop (Christoph Drechsler/Kufstein), 7. Die sieben Zwerge (Verena Sieberer/Wörgl), 8. Happy Birthday (Margot Exenberger/Ellmau),
9. Space Taxi (Peter Ortner/Breitenbach), 10. Chopper (Hanspeter Meyer/Kitzbühel).
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