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Profi-Snowboarder Nicolas Müller im Interview
“Ängstlich leben will ich nicht”
Der Schweizer Nicolas Müller ist einer der besten Snowboarder der Welt. Als Rider im renommierten Burton Global Team ist Nicolas überall dort zu finden, wo es in Sachen Snowboarding
richtig zur Sache geht. Funsporting.de traf Nicolas Müller zum Gespräch.
Nicolas, du fährst seit über 13 Jahren Snowboard und bist
sowohl auf den großem Contests als auch in den wichtigen Snowboard-Videos immer vorne dabei. Das bedeutet sehr viel Einsatz: Fällt es dir leicht, auf Kommando den nötigen Einsatz zu bringen, um
am Ende vorne dabei zu sein?
NM: Snowboarden bedeutet mir sehr viel und da ich die Möglichkeit habe es als Beruf auszuüben, bin ich sehr viel auf dem Schnee. Snowboarden macht mir jede Sekunde, die ich auf dem Brett stehe so
viel Spass, ich versuch einfach eine gute Zeit zu haben und gebe mein Bestes an den Contests. Manchmal klappt es und manchmal nicht, c’est la vie.
Hattest du mal einen schweren Crash? Hat sich dein Verhalten seit dem geändert?
NM: Ich hatte letzte Saison einen nicht ganz unschlimmen Sturz in Japan. Bin in einen Aststumpf geknallt und habe mir im wahrsten Sinne des Wortes den Hintern aufgerissen. Ich musste sechs Wochen
pausieren. Danach war ich motiviert wie noch nie und hatte Spaß wie ein kleines Kind.
Was motiviert dich mehr dazu, eine unberührte Landschaft oder 30.000 Zuschauer?
NM: Beides motiviert natürlich. Aber einen unberührten Hang mit geilen Features, da bin ich kaum zu stoppen und kann keine Sekunde still halten.
Die Ramp für den Nokia Air & Style ist die größte, die jemals für einen derartigen Wettbewerb gebaut wurde. Wie stehst du eigentlich zu Höhe?
NM: In der Höhe bin ich gerne, solange die Landung sanft ist, denn: What goes up, must come down.
Woran denkst du, bevor du dich in die Ramp gleiten lässt? An das Risiko oder an die Möglichkeiten?
NM: Ich bin mir dann 100% sicher, was ich gerade mache und weiß ohne jeden Zweifel, dass ich es kann. Denken tu ich eigentlich nichts, das hat gar keinen Platz. Der Rest passiert einfach.
Was tust du außer Snowboarden, um deine Chancen zu erhöhen und die Risiken in Deinem Beruf Snowboard-Profi zu minimieren?
NM: Gesund essen, viel Frisches und kein Fleisch. Positiv denken und so viel wie möglich skaten oder surfen.
In einem anderen Interview schwärmst du von deiner Liebe zu Alaska und von der besonderen Stimmung, die du dort beim Boarden verspürst. Gibt dir das Risiko einen besonderen Kick?
NM: In Alaska gibt es Tausende von Runs. Wenn ich irgendwo ein Risiko, Lawine, Felsen, Spalten, Eis oder Ähnliches sehe, dann nehme ich den
nächsten und so weiter. Safety first! Klar, es kann immer was passieren, genau wie beim über die Straße gehen. Aber ängstlich leben will ich nicht, ich will frei sein!
Nicolas Müller wird wie viele andere Top-Snowboarder Anfang Dezember auf dem Air&Style in München sein Können zeigen.
Alle Infos: www.air-style.com
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