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Snowboarder startet bei Rallye Dakar 2007

Das ehemalige Enfant terrible des internationalen Snowboardsports, der Tiroler Martin Freinademetz, verfolgt in den kommenden Wochen ein hochgestecktes Ziel: nach tausenden Kilometern auf zwei Rädern und quer durch die unbarmherzige Sahara nach Dakar zukommen. Vom 06. bis zum 21. Januar 2007 stellt er sich der Herausforderung der berühmtesten Wüstenrallye der Welt, der Rallye Dakar.

Seit 1979 zieht das weltbekannte Langstreckenrennen jedes Jahr aufs Neue Teilnehmer wie Zuschauer in den Bann. Für die 29. Auflage steht ein Rekordstarterfeld von 525 Teams am Start, der nach 2006 auch heuer wieder in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon sein wird. „Nicht ganz so lang, aber dennoch seit Jahren spiele ich mit dem Gedanken, die anspruchsvollste Rallye der Welt zu bestreiten. Endlich ist es so weit, ich erfülle mir den Traum Dakar“, sagt der 36-Jährige, der als einer von 95 Rookies und insgesamt 250 Startern auf zwei Rädern antritt.
(c)ulrichgrill.com/Red Bull Photofiles

Seit dem Erwerb des Führerscheins auf den Schotterstraßen, Erdhügeln und Single Trails dieser Welt unterwegs, bekam die Enduro-Begeisterung in den letzten Jahren einen immer professionelleren Anstrich. Seit 2004 organisiert der zweifache Familienvater in der rumänischen Heimat seiner Frau Sigrid eines der härtesten Endurorennen der Welt. Die Red Bull Romaniacs hat mit der Rallye Dakar auch zumindest eine Gemeinsamkeit – der Sieg ging 2005 an den Franzosen Cyril Despres. Am Erzberg zweimal in den Top 25 platziert und bei der legendären Roof of Africa 2004 auf dem sechsten Gesamtrang ins Ziel gekommen, sieht der ehemalige Snowboard Doppelweltmeister das Erreichen des Ziels als das definierte Ziel. War der Olympische Gedanke keiner, der dem gebürtigen Innsbrucker in seiner Wintersportkarriere je in den Sinn gekommen wäre, so ist beim Unternehmen Dakar dabei sein und das Ziel sehen der Leitgedanke auf dem sandigen Weg durch die Sahara. „Ich werde meinen Fahrstil der größtmöglichen Chance ins Ziel zu kommen anpassen!“(c)Martin Lugger/Red Bull Photofiles

Doch nicht allein auf Geschwindigkeit und Fahrstil will der Österreicher setzen, sondern auf den Rückhalt und die Synergien eines Teams bauen. Sieben Franzosen, darunter drei Brüder, ein Rumäne und Martin Freinademetz haben sich zu einem Team zusammengeschlossen und gehen unter dem Namen „Pulse Compet“ an den Start. „Franzosen im eigenen Team zu haben ist sicherlich ein Vorteil, denn sie sprechen die Sprache der Veranstalter und sind nicht auf Übersetzer angewiesen, um an die neuesten Infos zu gelangen“, hält das einzige deutschsprachige Mitglied neben der technischen Unterstützung auch den Informationsaustausch mit Organisation und anderen Teams für förderlich. Schließlich kommt die größte Gruppe der Teilnehmer immer noch aus dem Land des Erfinders, des Franzosen Thierry Sabine. Treuester Partner in den Tagen zwischen dem 06. und 21. Jänner 2007 wird dennoch eine KTM 525 Desert Racing sein. Der fahrbare Untersatz aus dem Hause des oberösterreichischen Herstellers ist ein Serienbike, mit einem von White Power Germany optimierten Fahrwerk. Ein Reservemotor kommt mit in den Service Truck. Beide Motoren sind eingefahren und für die technische Abnahme in Lissabon bereit.

Die Rallye

Zum zweiten Mal in Folge fällt der Startschuss zur legendärsten Wüstenrallye in Lissabon (POR); nicht wie traditionell üblich am letzten Tag des alten Jahres, sondern am 06. Jänner. In 15 Etappen führt die Route durch sechs Länder, um nach insgesamt 8.696 km und nur einem Ruhetag – am 13. Jänner in Atar, Mauretanien, - in der Hauptstadt des Senegals zu enden. 5.010km davon sind Spezialwertung, der Rest entfällt auf Verbindungswege.

Nach dem Start in Portugal führt der Weg nach Spanien und mit dem Schiff nach Marokko. Auf dem afrikanischen Kontinent warten die Tücken der Dakar zum ersten Mal auf das Teilnehmerfeld. Gute Dünentechnik und Navigationsfertigkeiten sind ab sofort gefordert. Kleines Extra für 2007: ein Abstecher ins Atlasgebirge. Am 11. Jänner steht die längste Etappe über 817km von Tan Tan (MAR) nach Zuerat, Mauretanien, auf dem Programm. Die vier Tage durch das Herz der Sahara könnten über Sein und Verbleib in der Wertung entscheiden, den Ruhetag in Atar werden Fahrer wie Mechaniker für Regeneration und Reparatur benötigen. Zwei Tage ohne Sand und Schaufel warten beim Übergang von Sahara auf Savanne in Mali. Das Ende der Dünen und den Wechsel in zum Teil bewaldete Passagen lässt die Durchschnittsgeschwindigkeiten wieder ansteigen und das Ziel in greifbare Nähe rücken. Nach zwei weiteren Etappen - die kürzeste der gesamten Rallye führt am 19. Jänner von Kayes nach Tambacounda (SEN) und über 458km – erreichen die Teilnehmer das Ziel in Dakar. Die 93km der 21. Etappe um den Lac Rose können die bis dahin in der Wertung gebliebenen Starter für ihre ganz persönliche Show nützen, bei der Siegeszeremonie hat jeder was zu feiern.

Die Anmeldung war kaum eröffnet, musste die A.S.O. als veranstaltende Organisation bereits in der ersten Juniwoche die Anmeldeflut stoppen. Das Maximum war erreicht, ein Mehr an Teilnehmern hätte Sicherheitsstandards und sportliche Qualität gemindert. Nach 508 Fahrzeugen im Jahr 2006, messen sich bei der 29. Rallye Dakar 525 Teams aus 42 Nationen. 40% der Starter, darunter fällt auch der Österreicher Martin Freinademetz, sind zwischen 18 und 39 Jahren alt. Als Sportgroßereignis wurde die Rallye im Vorjahr in 580 Stunden Sendezeit von 87 TV Stationen in 178 Länder übertragen. Mehr als 75 TV Sender werden auch heuer täglich in 180 Länder dieser Welt über das Rennen durch die Wüste berichten. Mehr als 140 Journalisten und Fotografen werden den Rallyetross über den gesamten Zeitraum begleiten.

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