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Die volle Schlammpackung für Sumpfschnorchler
Mit Schnorchel und Flossen ausgerüstet treffen sich am 29. August Moortaucher aus aller Welt in Wales, um den Weltmeister in der Spaßsportart Sumpfschnorcheln zu küren.
Es ist eine der Sportarten, die keine Chance darauf hat, jemals in die Riege olympischer Disziplinen aufgenommen zu werden: Sumpfschnorcheln, eine sonderbare Mischung aus
Leibesertüchtigung und Selbstüberwindung. Doch dass ihr Funsport außerhalb der Hochmoore Großbritanniens kaum Beachtung findet, stört den harten Kern der Fangemeinde nicht.
Jedes Jahr finden sich über 100 Teilnehmer aus aller Welt in Llanwrtyd Wells zum erquickenden Moorbad ein. Im vergangenen Jahr war das
Interesse mit 146 Tauchern besonders groß. Was in den Wellness-Tempeln westlicher Metropolen ein kleines Vermögen kostet, gibt es hier gratis: die volle Schlammpackung mit allen wertvollen Zusätzen der
Natur. Dennoch empfehlen die Veranstalter, während des Wetttauchens Tauchanzüge zu tragen, denn das Torfmoor Waen Rhydd im Süden der kleinsten Stadt Englands ist weder besonders
wohlriechend noch angenehm temperiert. Außerdem werden die Sumpfschnorchler nicht nur von interessierten Zuschauern beobachtet, sondern auch von hungrigen Schwärmen von Mücken.
Viele Teilnehmer nutzen die Weltmeisterschaft, um zu beweisen, dass Sumpfschnorcheln auch in den unmöglichsten Kostümen möglich ist.
Manche Schnorchler treten im Business-Anzug oder im rosa Tütü an. Wer Weltmeister im Sumpfschnorcheln wird, entscheidet jedoch einzig und allein das sportliche Geschick. Der Teilnehmer, der den 55 Meter
langen Schlammgraben am schnellsten zwei Mal durchquert, gewinnt. Erlaubt sind lediglich Flossen und Schnorchel. Die Regeln schreiben vor, dass alles, was an einen konventionellen Schwimmstil erinnert,
vermieden werden sollte. So paddeln und planschen die meisten Teilnehmer reichlich hilflos durch die braune Brühe.
Der Engländer Phillip John, ein internationaler Schwimmer, schaffte es in den vergangenen drei Jahren am schnellsten. Er brauchte gerade mal
1 Minute 36 Sekunden. Dem Erfindungsreichtum der Bevölkerung von Llanwrtyd Wells sind keine Grenzen gesetzt. Inzwischen hat man neben der WM im Sumpfschnorcheln auch noch einen “Bog Snorkelling
Triathlon” mit Laufen, Mountainbiken und Sumpfscnorcheln ins Leben gerufen, sowie eine WM im Mountainbike-Sumpfschnorcheln. Dabei muss der Schlammgraben auf einem Fahrrad mit bleigefüllten Reifen
durchquert werden.
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