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Start im Morgengrauen: Der erste Tag von “The Raid”
Heute startete in Annecy der Härtetest für Abenteuersportler: Die Weltmeisterschaft im Adventure Racing “The Raid”. 33 Vierer-Teams kämpfen 577 Kilometer lang gegen Schlafentzug, totale Erschöpfung,
die Tücken der Natur und körperliche Schmerzen an. Nach dem Start schlagen sich die Mannschaften von Frankreich über Italien bis in die Schweizer Alpen auf eigenen Faust von Checkpoint zu Checkpoint
durch - vorgeschrieben sind die Disziplinen Adventure Running, Seekajak- und Kanufahren, Mountainbiken, eine Gletscherwanderung und Seilaktivitäten wie Abseilen. Funsporting.de-Chefredakteur Sascha Jurek
berichtet täglich vor Ort vom Geschehen.
10.9.2005, Tag 1 - der Start
Zehn Minuten, bevor das gleißende Sonnenlicht über die Begspitzen am See von Annecy brach, fiel der Startschuss. Um zwei Minuten nach acht Uhr
morgens sprangen 33 Viererteams in ihre knallroten Seekajaks und paddelten los - elf Kilometer zum gegenüberliegenden Seeufer. Während Topteams wie das amerikanische “Nike ACG
Balance Bar” noch mit dem Zusammenbinden der beiden Mannschaftskajaks beschäftigt waren, schaffte die deutsche Mannschaft “adidas Natventure” einen reibungslosen Start. Und das
obwohl sie zugaben, dass das Paddeln nicht zu ihren Stärken gehört. “Aber wir haben unsere Hausaufgaben gemacht”, sagte Tine Tretner, bezugnehmend auf ihre Schwierigkeiten beim Paddeln im vergangenen
Jahr. Die erste kleine Blessur stellte sich nach dem Paddeln bei Teamkapitän von “adidas Natventure” Marc Pschebizin aber dennoch ein: Die erste Blase am Finger. Dabei wird es sicher nicht bleiben.
Nach anderthalb Stunden auf dem Wasser erfolgte der erste Disziplinenwechs el vom Kajak zum Adventure Running. Neben diesen müssen
die Athleten im Verlauf der Weltmeisterscha ft auch die Disziplinen Mountainbiken, Rafting, Kanufahren, eine Gletscherwander ung, Inlineskaten und Seilaktivitäten bewältigen. Gut geschlagen
hatte sich auf dem Wasser das Schweizer Team, das deutsche und die österreichischen Teams landeten im letzten Drittel - doch auch das gehört zur Strategie: “Die anderen Teams werden sich am Anfang
verheizen”, ist sich Marc Pschebizin sicher. “Am Anfang stürmt jeder wie bekloppt los, erst nach zwei Tagen wird das Rennen ruhiger.” und
Tine Trtner fügt hinzu: “ So ab dem zweiten oder dritten Tag liegt der Focus dann nicht mehr so auf dem Wettkampf, weil man weniger Teams begegnet und dann auch mehr das genießen kann, was es um
einen herum zu sehen gibt”.
Nach dem kräftezehrenden Berglauf folgte eine 42 Kilometer lange Strecke bis nach Bourg-Saint-Maurice. Der Abstand zwischen dem schnellsten Feld und den letzten zeigte sich hier schon um mehrere
Stunden auseinandergezogen, was aber in dieser Phase des Wetkampfs noch keinen Trend zulässt. Ganz vorne mit dabei: Drei französische Teams, die natürlich mitunter auch vom Heimvorteil
profitieren, die Schweizer von “Salomon Suisse” und die Vorjahres-Weltmeister vom Team “Nike Balance Bar”.
Die Nacht werden die ersten Teams sicherlich für einige Stunden Schlaf nutzen, denn am nächsten Morgen kann erst ab 9 Uhr 30 auf einem Fluss mit dem kanu gestartet werden. Es folgt eine Strecke auf
Inlineskates und eine enorme Etappe auf Mountainbikes, bevor es gilt, einen knapp 50 Kilometer langen Trail auf einem Gletscher am Fuße des Montblanc zu bewältigen.
Übersicht
Tag 1 - der Start
Tag 2 - Gewitter und kein Schlaf
Tag 3 - Abenteuer Mont Blanc
Tag 4 - Es geht bergauf
Tag 5 - Minuten und Tage
Tag 6 - Erschöpfte Helden
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